Wir sehen dicke Wolken am Himmel als wir das Haus verlasssen und uns zur Hochriesbahn aufmachen. Im Sessellift bis zur Mittelstation bleiben wir noch trocken, aber kaum sind wir in der Gondel beginnt es zu nieseln. Der Wetterbericht hatte uns da etwas ganz anderes versprochen. Aber jetzt sind wir schon Mal hier und schließlich haben wir ja auch die passenden Klamotten im Rucksack. So lassen wir uns vom kalten Wind und dem Regen an der Bergstation nicht entmutigen und begeben uns zum Startpunkt der Etappe, dem Hochriesgipfel.
[km 0] Vom Hochriesgipfel folgen wir den guten Markierungen der SalzAlpenTour Chiemgau-Alpenland in den Sattel zwischen Hochries und Karkopf. An einer Weggabelung halten wir uns rechts und folgen weiter der SalzAlpenTour-Wegweisung und wandern so am Karkopf vorbei in den Sattel zwischen diesem und dem Feichteck.
[km 2] Ein kurzer Aufstieg führt uns zum Gipfelkreuz des Feichteck mit einer grandiosen Aussicht auf Spitzstein und ins Kaisergebirge. Das heißt, die Aussicht wäre grandios wenn das Wetter entsprechend wäre. Aber immerhin hat der Nieselregen inzwischen aufgehört und so langsam taucht der Kaiser aus dem Dunst auf. Immerhin ist der Spitzstein nahe genug, um ihn sehen können. Und das Wetter wird auch immer besser. Beim Abstieg vom Feichteck blicken wir auf den Grasgipfel des Heubergs, der von Wasserwand und Kitzstein flankiert wird, sowie den Daffnerwaldalmen unterhalb des Gipfels. Es geht erst gemächlich, dann steiler in Serpentinen durch den Bergwald bergab, bis wir aus dem Wald heraus treten und die Wagner-Alm erreichen.
[km 4] Die Wagner-Alm bietet an schönen Tagen die erste Möglichkeit zur Einkehr, heute ist hier allerdings niemand zu finden. Die SalzAlpenTour-Markierungen weisen uns auch auf dem nun wieder breiteren Weg durch den Wald zuverlässig den Weg.
[km 6] Nun geht es bequem weiter bis wir wieder aus dem Wald heraus auf die Wiesen der Euzenauer Alm heraustreten. Hier schlängelt sich ein Bach malerisch durch die Almwiesen, und auch die Sonne schafft es ab und zu schon für einige Augenblicke, die Wolken beiseite zu schieben. Der Pfad wird auf nun erst zum Schotterweg und schließlich sogar ein kurzes Stück lang fast zur Straße. An einer Weggabelung halten wir uns rechts und kurz nachdem wir den Wald betreten haben biegen wir wieder nach rechts auf einen Weg ab, der uns gemächlich ansteigend zu den Daffnerwald-Almen am Fuß des Heubergs bringt.
[km 8] Hier bietet sich die nächte Möglichkeit zur Einkehr und die beiden bewirtschafteten Hütten hier haben auch fast das ganze Jahr hindurch geöffnet. Wir setzten uns auf die inzwischen sonnenbeschienene Terrasse der Laglerhütte und gönnen uns eine ausgiebige Rast mit einer deftigen Brotzeit. Zum Abstieg folgen wir auf breitem Forstweg, vorbei an der Deindlalm, den Markierungen der "gemütlichen" Variante der SalzAlpenTour Chiemsee-Alpenland und gelangen so beständig abwärts.
[km 10] So gelangen wir bequem bis zur Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Kirchwald, die in jedem Fall einen Besuch lohnt. Wir nehmen uns die Zeit und werfen auch einen kurzen Blick ins Innere des seit kurzem in frisch renoviertem Glanz erstrahlenden Gotteshauses. Erst vor wenigen Wochen hatten wir eine Reportage gesehen, bei der über die Kirchenmaler berichtet wurde - und darüber, wie ungewöhnlich und selten die hellblaue Farbgebung der Außenfassade, die originalgetreu wiederhergestellt wurde, ist. Auf dem weiteren Weg nach Nußdorf, einer der beiden Pilgerwege nach Kirchwald, sind Tafeln aufgestellt, deren Motive die Rosenkranzgeheimnisse darstellen. Ein kurzes Stück weiter bergab zweigt ein Pfad nach rechts von der geteerten Straße ab, dem wir bergab nach Nußdorf folgen, wo wir den Steinbach auf einer kleinen Brücke überqueren.
[km 12] Am Ufer des Steinbachs entlang gehen wir die letzten Meter bis zum Parkplatz.